In den letzten Wochen erreichen uns vermehrt Nachfragen zur Auffrischungsimpfung gegen Corona und ob wir diese durchführen würden bzw. empfehlen.
Die STIKO empfiehlt eine Auffrischungsimpfung mit einem m-RNA Impfstoff (z.B. Biontech / Moderna) für alle über 60jährige Personen, Patientinnen und Patienten, die eine Störung des Immunsystems haben oder Medikamente erhalten, die die Immunkompetenz einschränkt sowie Betreute in Pflegeeinrichtungen. Auch medizinisches und pflegerisches Personal ist aufgerufen, sich erneut impfen zu lassen, um die sog. Virustransmission zu vermindern.
Der optimale Impfabstand liegt dabei ca. 12 Monate nach der letzten Impfung bzw. letzten Coronainfektion. Im Regelfall fällt der Impfstofftiter ungefähr 6 Monaten nach der Impfung deutlich ab. Immunologisch wird der Basisschutz dann durch Gedächtnis-B-Zellen und langlebige Plasmazellen gebildet.
Zum Einsatz kommt ein angepasster Coronaimpfstoff, der die aktuell zirkulierende Omikron Variante enthält. Dies ist insbesondere unter dem Gesichtspunkt interessant, da die Grundimmunisierung mit Impfstoffen erfolgte, die noch nicht an Omikron angepasst waren. Aufgrund der zahlreichen Mutationen im Spikeprotein können viele der durch Impfung und/oder Infektion gebildeten Antikörper nicht an das mutierte Spike-Protein binden und dadurch auch nicht ihre Wirkung entfalten. Dies ist die Erklärung dafür, dass die Anzahl der Durchbruchsinfektionen bei geimpften Personen seit dem Auftreten der Omikron-Subvariante deutlich gestiegen ist.
Wie bei der jährlichen Grippeimpfung werden wir uns auch bei Corona daran gewöhnen, dass es jährliche Anpassungen des Impfstoffes geben wird. Die Pharmaindustrie arbeitet bereits mit Hochdruck an Kombinationsimpfstoffen gegen Influenza (Grippe) und Corona in einer einzigen Spritze.
Propagiert wird aktuell die simultane Impfung mit einem Hochdosis Grippeimpfstoff und dem Coronaimpfstoff (eine Spritze in jeden Arm). Gerne möchte ich Ihnen aber anbieten, die Impfungen voneinander zu trennen, damit ihr Immunsystem Zeit hat, die jeweilige Impfung zu verarbeiten. Zu den bereits veröffentlichten Impfterminen (siehe Grippeimpfung) sind bereits weitere Impfzeiten im Oktober, November und Dezember 2023 intern reserviert.
Da wir viele Neupatientinnen und Patienten haben hier nochmals der kurze Hinweis, dass es vollkommen ausreichend ist, wenn sie zum vereinbarten Impftermin in der Praxis sind, am Tag der Impfung keine Rezepte oder anderweitigen Verordnungen ausgestellt werden können, ihre Krankenversichertenkarte griffbereit sein sollte und die Kleidung einen unkomplizierten Zugang zum Impfarm ermöglicht.
Unserseits bestehen überhaupt keine Zweifel daran, dass die jährliche Coronaauffrischungsimpfung für die genannten Zielgruppen medizinisch sinnvoll ist. Nebenwirkungen können bei jeder Impfung, Medikation und Therapie auftreten, das ist ein Fakt. Persönlich sehe ich aber die vielen Vorteile, die die Coronaimpfungen uns allen für unser Leben und Freiheiten gebracht hat.
Bei Rückfragen sprechen Sie uns gerne an.