Medikationsanalyse in der Apotheke
Einige Apotheken sprechen in den letzten Wochen vermehrt Ihre Kundinnen und Kunden an und bieten offensiv eine Medikationsanalyse an, wenn Sie mehr als fünf Medikamente einnehmen.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen diese Beratung einmal pro Jahr und vergüten der Apotheke diese Leistung mit großzügigen 90 Euro.
Die ursprüngliche Idee, mögliche Wechselwirkungen frühzeitig zu erkennen und minimieren ist vernünftig und sinnvoll. Es besteht m.E. aber die große Gefahr, dass Sie durch eine rein EDV gestützte Analyse in der Apotheke zu möglichen Wechselwirkungen verunsichert werden. Mittlerweile ist bei vielen Medikamenten bekannt, über welche Abbauwege sie ausgeschieden werden und eine dass gegenseitige Beeinflussung besteht, der Abbau also schneller oder langsamer stattfindet, wenn Sie bestimmte Medikamente kombinieren.
Das wichtigste Instrument für Ihre behandelnde Ärztin / Arzt ist ein aktueller Bundeseinheitlicher Medikationsplan, den Sie auch gerne handschriftlich um neue Medikamente ergänzen können.
Jede Arztpraxis, egal ob Kardiologe, Dermatolge oder Hausarzt, ist in der Lage, diese Medikationspläne anzupassen und Ihnen auszudrucken. So können Sie sicher sein, dass wir bei Ihrer Behandlung mögliche Wechselwirkungen bereits berücksichtigen können. Sie vertrauen uns Ihre Gesundheit an und können sicher sein, dass wir bei Ihrer Medikation sorgfältig abwägen, ob verschiedene Medikamente miteinander verträglich sind.
Übrigens können auch freiverkäufliche Medikamente, die sie regelmäßig einnehmen, zu Unverträglichkeiten oder Wechselwirkungen führen.
Lassen Sie sich bitte nicht verunsichern!
Bei Fragen zu Ihren Medikamenten sprechen Sie bitte Ihre Ärztin/Arzt an.
Jelena Stanojkovic